von Karl-Heinz Weber


Zum Richtfeste

Das neue Haus ist aufgericht’t;

gedeckt, gemauert ist es nicht;

noch können Regen und Sonnenschein

von oben und überall hinein.

Drum rufen wir zum Herrn der Welt,

er wolle von dem Himmelszelt

nur Heil und Segen gießen aus

hier über dieses offne Haus.

Zuvörderst woll’ er gut Gedeihn

für alle Stuben uns verleihn;

dazu viel Fleiß und Frömmigkeit,

für Küche Maß und Reinlichkeit,

die Fenster und Pforten woll’ er weihn,

dass nichts Unseliges komm’ herein,

und dass aus dieser neuen Thür

bald fromme Kindlein springen für. –

Nun, Maurer, decket und mauert aus!

Der Segen Gottes ist im Haus.


- aus einem Deutschbuch zur vorletzten Jahrhundertwende-

(die letzten Zeilen sind von Detlef Szeklinski / Baltrum ein wenig umformuliert.)


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