Onkel Onne erzählt ...


Ein altes Haus birgt unzählige Erinnerungen

Es hat eine Seele,

und jedes Detail erzählt unzählige Geschichten über seine Bewohner.


Die Geschichte dieses Hauses beginnt - wie die aller historischen Gebäude auf der Insel - im Jahre 1825 mit der fürchterlichen Sturmflut, die die drei damaligen Siedlungen auf Baltrum nahezu völlig zerstörte.

So kam es, dass der Schiffer Fedde Meints Feddes sein Haus im Westdorf abriss, um es im Osten der Insel wieder neu aufzubauen. Hier wusste er seine Frau Gesche gut aufgehoben, fuhr er doch vom Frühjahr bis zum Herbst zur See. Er besaß im Laufe seines Lebens mehrere eigene Kuffschiffe und stand sich wirtschaftlich recht gut.

Der Kapitän war vorwiegend in den niederländischen und deutschen Küstenorten unterwegs, fuhr die ostfriesischen Inseln an, aber seine Fahrten führten ihn auch nach England, bis nach Norwegen hinauf und in die Ostsee.

Sein ältester Sohn - Albert Janssen Feddes heiratete im Jahre 1847 Trientje Reemts Ulrichs.

Neben dem alten Ehepaar Feddes und ihren 3 unverheirateten Töchtern stellten sich bei dem jungen Paar nach und nach fünf Kinder ein. Zusätzlich krochen im Winter noch die beiden Brüder von Albert (die auch Schiffskapitäne waren) im Haus Nr. 29 unter.

Nun musste das Haus vergrößert werden. Noch heute zeigt die Position des Schornsteins, wo das Haus ursprünglich zuende war. Die Kamine lagen in alten Insulanerhäusern stets in der Mitte der Giebelwand und auch die Verlängerung ist an den beiden Innenfenstern, heute noch gut erkennbar.

Trotz des Anbaus musste sich die Familie mit wenig Platz zufrieden geben, da in der Nordhälfte des Hauses die Stallungen untergebracht waren.

Die Schlafkojen = Butzen sind Zeitzeugen der damalig spartanischen Lebensweise.

Albert J. Feddes, der bereits seit 1840 sein eigenes Schiff besaß, kam im Jahre 1876 nicht wieder von See zurück, es war seine letzte Reise. Er wurde nur 62 Jahre alt, dafür erreichte seine Frau Trientje ein stolzes Alter. Sie starb eine Woche vor ihrem 100. Geburtstag.

Im Haus Nr. 29 lebte nun Lettrina, die jüngste Tochter, mit ihrem Mann dem Kapitän Onne Ulrichs. Für die Versorgung von Haus und Vieh stellten sie 1928 Helene Nannen, ein junges Mädchen aus Aurich, ein. Nach dem Tod von Lettrina (1931) sorgte sie für das Wohl des Hausherrn und der Feriengäste. 1941 erwarb sie Haus und Grundstück und pflegte "Onkel Onne" bis zu seinem Tod im Jahre 1951.

Die Fremdenpension wurde bis in die neunziger Jahre von Helene Nannen weitergeführt . "Tan't Leni" starb 1997 kurz vor ihrem neunzigsten Geburtstag.

Das unter Denkmalschutz stehende Haus Nr. 29 wurde 1999 von Familie Hans Nannen liebevoll und originalgetreu renoviert.

Genießen Sie die Atmosphäre im Café Kluntje und lassen Sie sich von den alten Erinnerungsstücken den Rest der Geschichte erzählen.

Wir freuen uns über Ihren Besuch und wünschen Ihnen bei Ihrem Aufenthalt auf der Insel alles Gute.

Ihre Familie Nannen

Ulf Nannen


ein klein wenig Hausgeschichte ...